Das Konzert 2003


Das Ensemble Phoenix gibt am 31.08.2003, 19.30 Uhr in der Eckernförder St.-Nicolai-Kirche sein drittes Konzert mit weiteren der kürzlich wieder aufgefundenen Kompositionen des Grafen von Saint Germain. Bereits am 28ten April und am 21ten September 2002 sind in der Eckernförder St.-Nicolai-Kirche im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Stadt erstmals nach langer Zeit Instrumentalwerke des Grafen von Saint Germain wiederaufgeführt worden.

Neben weiteren, bisher noch nicht aufgeführten Instrumentalwerken werden in diesem Konzert als besondere Attraktion erstmals Arien aus der Feder des Grafen vorgestellt, 2 Arien aus der Oper „L'Inconstanza Delusa", an der der Graf sich als Komponist beteiligte sowie Teile aus seiner „Musique raissonnée", einer Sammlung von 46 „Favourite Italian Songs". Für die Präsentation der Vokalwerke konnte die Sopranistin Antje Bitterlich gewonnen werden. Antje Bitterlich hat ihr Examen an der Essener Folkwang-Hochschule mit Auszeichnung abgelegt, singt regelmäßig Konzerte in Deutschland und den europäischen Nachbarländern und wirkte bei verschiedenen Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen mit. Sie ist seit der Spielzeit 2000 als lyrischer Koloratursopran am Schleswig-Holsteinischen Landestheater Flensburg engagiert.

Marcus Honegger, 1. Violine, Konzertmeister des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters, Thorsten Mahnkopf, 2.Violine, in demselben Orchester Stimmführer der 2. Violinen und Arthur Weinbrenner, Cembalo, Leiter der Schauspielmusik am S.-H. Landestheater, sowie Matthias Hahn-Engel, Violoncello, freier Cellist und Konzertagent, der die Noten aus einem Londoner Archiv beschaffte, werden den instrumentalen Part übernehmen. Die zur Aufführung kommenden Werke sind zur Zeit des Londoner Aufenthaltes des Grafen von Saint Germain um 1750 ebenda im Druck erschienen und wahrscheinlich mit seiner Beteiligung auch dort uraufgeführt worden.

Nicht nur zu Lebzeiten wurde der Graf von vielen seiner Zeitgenossen bewundert und verehrt wegen seiner überdurchschnittlichen, ja zuweilen übermenschlich erscheinenden Fähigkeiten, seinem Einsatz für den Frieden in Europa sowie wegen der von ihm ausgehenden sozialen Impulse. Weltweit hat er heute mehr denn je einen hohen Rang, nicht nur in esoterischen Kreisen. Ebenso wird er damals wie heute aber auch von vielen verachtet als Schwindler und Scharlatan. Die historischen Belege liefern für beide Standpunkte Grundlagen, oder eben auch nicht. Seine Musik mag einen Eindruck von dieser umstrittenen Persönlichkeit vermitteln, mit der zu beschäftigen sich in jedem Falle lohnt.

Ensemble PHOENIX : Antje Bitterlich - Sopran

Marcus Honegger - 1. Violine ; Thorsten Mahnkopf - 2.Violine

Arthur Weinbrenner - Cembalo ; Matthias Hahn-Engel - Violoncello

Eintritt 15,- Euro / erm. 10,- Euro

Vorverkauf : Buchhandlung Bolls

Buchhandlung am Gänsemarkt

Tel. Kartenbestellung ( nur außerhalb Altkreis ECK )

04351 - 88 09 09

* Zur Person des Grafen :

Viele geheimnisvolle Geschichten werden über den Grafen von St. Germain ( 1696 ? - 1784 ) erzählt. Der Alchimist, Diplomat und Weltreisende führte ein bewegtes Leben. Seine Zeitgenossen beschreiben ihn als einen mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten ausgestatteten Menschen, der an europäischen Höfen mit meist geheimem diplomatischen Auftrag verkehrte, was auch den Einsatz von mehr als 30 verschiedenen angenommenen Pseudonymen erklärt, die diese besondere Persönlichkeit nicht nur für seine damaligen Widersacher so schwer greifbar macht. So soll nach seinem eigenen Bekunden auch der geführte Name Graf Saint Germain ein aus Selbstschutz angenommener sein, so daß sich seine eigentliche Herkunft nur erahnen läßt.
Sein großes Wissen in der Alchimie, das er auf vielen Reisen in aller Herren Länder stets erweiterte, die Steinveredelung, das Entwickeln von Gegengiften und die Erfindung neuer textiler Färbemethoden brachte ihm viele Bewunderer, aber auch Feinde.
Nicht zuletzt brillierte er bei Gesellschaften auch als virtuoser Geiger - ja sogar als hochgeschätzter Komponist.
Vor allem während seines Aufenthalts in London in den späten 50ern des 18. Jahrhunderts komponierte und veröffentlichte er mehrere Sonaten für eine oder zwei Violinen mit Basso continuo, die er auch selbst zur Aufführung brachte. Ebenso komponierte er einige Arien sowie eine reichhaltige Liedfolge von „Favourite Italian Songs".

Der Graf von Saint Germain verbrachte seine letzten Jahre auf Louisenlund beim Landgrafen Carl von Hessen-Kassel, mit dessen Unterstützung er das „Carlsmetall" entwickelte sowie neue Färbe- und Gerbverfahren als Direktor der Otte'schen Manufakturen in Eckernförde.Am 27. Februar 1784 starb er in Eckernförde und wurde in der dortigen St.-Nicolai-Kirche beigesetzt, wie ein Eintrag im Kirchenbuch bezeugt, wenn auch Stimmen behaupten, ihn nach seinem Tode noch gesehen zu haben.

Antje Bitterlich

Antje Bitterlich hat ihr Examen an der Essener Folkwang-Hochschule mit Auszeichnung abgelegt, singt regelmäßig Konzerte in Deutschland und den europäischen Nachbarländern und wirkte bei verschiedenen Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen mit. Sie ist seit der Spielzeit 2000 als lyrischer Koloratursopran am Schleswig-Holsteinischen Landestheater Flensburg engagiert. Zur Homepage

Marcus Honegger


erhielt ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren am Konservatorium seiner Geburtsstadt Heidelberg, später bei W. Planck in Hannover und ab 1977 bei Prof. Atila Aydintan an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Hier legte er nach dem Studium der Ausbildungs- und der Solistenklassen 1985 die Künstlerische Reifeprüfung und 1990 das Konzertexamen ab. Seit 1989 ist Marcus Honegger 1. Konzertmeister des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters und konzertiert solistisch und in verschiedenen Kammermusikensembles, wie z. B. als 1. Geiger des Flensburger Streichquartetts.

Thorsten Mahnkopf

wurde 1966 in Bad Harzburg geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er in Goslar, anschließend setzte er seine Ausbildung in Hannover fort, wo er 1984 sein Studium bei Prof. Karl Heinrich von Stumpff und Prof. Barbara Koerppen begann. Am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam vervollständigte er seine Ausbildung.
Neben zahlreichen Preisen bei Jugendwettbewerben erhielt er 1980 den 1. Preis beim Deutschen Mozartfest. Im Jahr 1991 wurde er Mitglied des Landessinfonieorchesters Schleswig-Holstein. Seit 2002 ist er Stimmführer der 2. Violinen. Darüberhinaus spielt er die 2. Violine im Flensburger Streichquartett.

Arthur Weinbrenner

wurde 1948 in Ungarn geboren und begann schon mit 4 Jahren das Klavierspiel. Später kamen Cello, Orgel, Musiktheorie, Kompositionslehre sowie Spielpraxis in Kammer- und Orchestermusik hinzu. Seit Anfang der 70er Jahre ist Arthur Weinbrenner ein gefragter Klavierbegleiter.
1973 kam er nach Deutschland und begann mit dem Kapellmeisterstudium in Würzburg und Hamburg bei gleichzeitigem Lehrauftrag an der Musikhochschule Würzburg. Seine darauffolgenden Theaterengagements führten ihn von Würzburg über Trier und Mannheim bis nach Schleswig, wo er z. Zt. Leiter der Schauspielmusik am Schleswig-Holsteinischen Landestheater ist.

Matthias Hahn-Engel

geboren 1954 in Schleswig, spielt Violoncello seit seinem 10ten Lebensjahr. Bereits als Schüler wirkte er in zwei Jugendorchestern und zwei Streichquartetten mit, von denen eines mehrfach Preisträger bei Jugend musiziert wurde. Nach dem Studium der Schulmusik an der Universität Osnabrück folgt eine langjährige Unterrichtstätigkeit an den Kreismusikschulen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg neben der Mitwirkung in zahlreichen Konzerten als Solist und in Ensembles.
1994 Gründung der Salonformation Herlich Engel Trio. 2002 Gründung des Ensembles Phoenix. Seit 1996 Aufbau seiner Konzertagentur, mit der er seit Dezember 2001 in Eckernförde ansässig ist.