Die Konzerte 2004

Das Ensemble Phoenix gibt am 12.09.2004, 18 Uhr im Rudolf Steiner Haus Hamburg und am 18.09.2004, 20 Uhr in der Eckernförder St.-Nicolai-Kirche jeweils ein Konzert mit Kompositionen des Grafen von Saint Germain. Bereits am 28. April, am 21. September 2002 und am 31.August 2003 hat das Ensemble Phoenix in der Eckernförder St.-Nicolai-Kirche, am 22. März 2003 im Rudolf Steiner Haus Hamburg und am 20. April 2003 im Goetheanum Dornach erstmals nach langer Zeit Instrumentalwerke des Grafen von Saint Germain wiederaufgeführt.
Im Rudolf Steiner Haus Hamburg werden neben den Arien „Per pietà bell' Idol mio", „Intendo il tuo rossor", „Digli digli ch'è un infedele" und „Senza pietà mi Credi" die Violinsonaten II und V und die Sonate II con soli für zwei Violinen, Cembalo und Violoncello aus der Feder des Grafen dargeboten.
Das Programm in der Eckernförder St.-Nicolai-Kirche wird neben der Sonate IV con soli für zwei Violinen, Cembalo und Violoncello und der Violinsonate IV, die das Ensemble Phoenix erstmals vorstellt, weitere, bisher nicht aufgeführte Arien enthalten.
Die zur Aufführung kommenden Werke sind zur Zeit des Londoner Aufenthaltes des Grafen von Saint Germain um 1750 ebenda im Druck erschienen und wahrscheinlich mit seiner Beteiligung auch dort uraufgeführt worden.
Nicht nur zu Lebzeiten wurde der Graf von vielen seiner Zeitgenossen bewundert und verehrt wegen seiner überdurchschnittlichen, ja zuweilen übermenschlich erscheinenden Fähigkeiten, seinem Einsatz für den Frieden in Europa sowie wegen der von ihm ausgehenden sozialen Impulse. Weltweit hat er heute mehr denn je einen hohen Rang, nicht nur in esoterischen Kreisen. Ebenso wird er damals wie heute aber auch von vielen verachtet als Schwindler und Scharlatan. Die historischen Belege liefern für beide Standpunkte Grundlagen, oder eben auch nicht. Seine Musik mag einen Eindruck von dieser umstrittenen Persönlichkeit vermitteln, mit der zu beschäftigen sich in jedem Falle lohnt.
Für Interessierte, die gern beide Konzerte hören wollen, bietet sich die Möglichkeit, in den Tagen zwischen den Konzerten an Führungen durch das Gelände von Schloß Louisenlund, der letzten Wirkungsstätte des Grafen, und am 17.Sept.2004, 20 Uhr in der Waldorfschule Eckernförde an einer Vortragsveranstaltung mit Christiane Feuerstack „Der Graf von Saint Germain im Spiegel seiner Betrachter" teilzunehmen. Buchungen für alle Veranstaltungen unter 04351-88 09 09
Bei der Suche nach Unterkünften können sich Interessierte an die Touristinformation Eckernförde 04351-71 79 0 wenden.


Ensemble PHOENIX : Antje Bitterlich - Sopran
Marcus Honegger - 1. Violine ; Thorsten Mahnkopf - 2.Violine
Michael Fuerst - Cembalo ; Matthias Hahn-Engel - Violoncello

Konzert Rudolf Steiner Haus Hamburg:
Eintritt 12,- Euro / erm. 8,- Euro
Kartenvorbestellung: Telefon 04105 - 84162 ; Telefax 04105 - 85293
Kartenversand: Telefon 04351 - 88 09 09
Konzert Eckernförder St.-Nicolai-Kirche: Eintritt 15,- Euro / erm. 10,- Euro
Vorverkauf: Buchhandlung Bolls und Buchhandlung am Gänsemarkt (Eckernförde)
Kartenversand: Telefon 04351 - 88 09 09


* Zur Person des Grafen :

Viele geheimnisvolle Geschichten werden über den Grafen von St. Germain
( 1696 ? - 1784 ) erzählt. Der Alchimist, Diplomat und Weltreisende führte ein bewegtes Leben. Seine Zeitgenossen beschreiben ihn als einen mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten ausgestatteten Menschen, der an europäischen Höfen mit meist geheimem diplomatischen Auftrag verkehrte, was auch den Einsatz von mehr als 30 verschiedenen angenommenen Pseudonymen erklärt, die diese besondere Persönlichkeit nicht nur für seine damaligen Widersacher so schwer greifbar macht. So soll nach seinem eigenen Bekunden auch der geführte Name Graf Saint Germain ein aus Selbstschutz angenommener sein, so daß sich seine eigentliche Herkunft nur erahnen läßt.

Sein großes Wissen in der Alchimie, das er auf vielen Reisen in aller Herren Länder stets erweiterte, die Steinveredelung, das Entwickeln von Gegengiften und die Erfindung neuer textiler Färbemethoden brachte ihm viele Bewunderer, aber auch Feinde.

Nicht zuletzt brillierte er bei Gesellschaften auch als virtuoser Geiger - ja sogar als hochgeschätzter Komponist.
Vor allem während seines Aufenthalts in London in den späten 50ern des 18. Jahrhunderts komponierte und veröffentlichte er mehrere Sonaten für eine oder zwei Violinen mit Basso continuo, die er auch selbst zur Aufführung brachte. Ebenso komponierte er einige Arien sowie eine reichhaltige Liedfolge von „Favourite Italian Songs".

Der Graf von Saint Germain verbrachte seine letzten Jahre auf Louisenlund beim Landgrafen Carl von Hessen-Kassel, mit dessen Unterstützung er das „Carlsmetall" entwickelte sowie neue Färbe- und Gerbverfahren als Direktor der Otte'schen Manufakturen in Eckernförde.

Am 27. Februar 1784 starb er in Eckernförde und wurde in der dortigen St.-Nicolai-Kirche beigesetzt, wie ein Eintrag im Kirchenbuch bezeugt, wenn auch Stimmen behaupten, ihn nach seinem Tode noch gesehen zu haben.

www.hahn-engel.de • www.saintgermain.bizwww.st-germain.de


Antje Bitterlich

Antje Bitterlich hat ihr Examen an der Essener Folkwang-Hochschule mit Auszeichnung abgelegt, singt regelmäßig Konzerte in Deutschland und den europäischen Nachbarländern und wirkte bei verschiedenen Rundfunkproduktionen und CD-Einspielungen mit. Sie ist seit der Spielzeit 2000 als lyrischer Koloratursopran am Schleswig-Holsteinischen Landestheater Flensburg engagiert. Zur Homepage

Marcus Honegger


erhielt ersten Violinunterricht im Alter von sieben Jahren am Konservatorium seiner Geburtsstadt Heidelberg, später bei W. Planck in Hannover und ab 1977 bei Prof. Atila Aydintan an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Hier legte er nach dem Studium der Ausbildungs- und der Solistenklassen 1985 die Künstlerische Reifeprüfung und 1990 das Konzertexamen ab. Seit 1989 ist Marcus Honegger 1. Konzertmeister des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters und konzertiert solistisch und in verschiedenen Kammermusikensembles, wie z. B. als 1. Geiger des Flensburger Streichquartetts.

Thorsten Mahnkopf

wurde 1966 in Bad Harzburg geboren. Seinen ersten Violinunterricht erhielt er in Goslar, anschließend setzte er seine Ausbildung in Hannover fort, wo er 1984 sein Studium bei Prof. Karl Heinrich von Stumpff und Prof. Barbara Koerppen begann. Am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam vervollständigte er seine Ausbildung.
Neben zahlreichen Preisen bei Jugendwettbewerben erhielt er 1980 den 1. Preis beim Deutschen Mozartfest. Im Jahr 1991 wurde er Mitglied des Landessinfonieorchesters Schleswig-Holstein. Seit 2002 ist er Stimmführer der 2. Violinen. Darüberhinaus spielt er die 2. Violine im Flensburger Streichquartett.

Michael Fuerst

wurde 1967 in Madison, USA geboren. Sein in Madison begonnenes Studium schloß er in den Fächern Kirchenmusik, Mathematik und Deutsch ab. Anschließend setzte er sein Musikstudium an der Eastman School of Music (USA) fort, wo er Cembalounterricht bei Arthur Haas hatte und Assistent des Lautenisten Paul O'Dette war. Als Fulbright-Stipendiat studierte er bei Michael Behringer und Robert Hill an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg.
Neben zahlreichen Konzerten im In- und Ausland und CD Aufnahmen bei der Deutschen Grammophon und Organum Classics, u.a. mit Musica Antiqua Köln unter Leitung von Reinhard Goebel, dozierte er an der Dresdner Akademie für Alte Musik und unterrichtet regelmäßig beim Internationalen Sommerkurs, Neuf-Brisach (F).
Darüber hinaus ist Michael Fuerst Mitglied eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten musikwissenschaftlichen Forschungsprojektes zur deutschen Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts an der Universität Würzburg. Seit Dezember 2001 wohnt er in Hamburg.

Matthias Hahn-Engel

geboren 1954 in Schleswig, spielt Violoncello seit seinem 10ten Lebensjahr. Bereits als Schüler wirkte er in zwei Jugendorchestern und zwei Streichquartetten mit, von denen eines mehrfach Preisträger bei Jugend musiziert wurde. Nach dem Studium der Schulmusik an der Universität Osnabrück folgt eine langjährige Unterrichtstätigkeit an den Kreismusikschulen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg neben der Mitwirkung in zahlreichen Konzerten als Solist und in Ensembles.
1994 Gründung der Salonformation Herlich Engel Trio. 2002 Gründung des Ensembles Phoenix. Seit 1996 Aufbau seiner Konzertagentur, mit der er seit Dezember 2001 in Eckernförde ansässig ist.